Unsere Leitsätze:
- Erneuerbare Energien sind wichtig, auch Windkraft
- Nur da, wo die Voraussetzungen erfüllt sind, z.B. Mindestwindgeschwindigkeit und Einhaltung von Mindestabständen zur Wohnbebauung
- Windräder zwischen Wetter und Mellnau erfüllen diese Vorgaben nicht
Ansprechpartner: Andreas W. Ditze
Gemeinsam mit allen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung, den Ortsbeiräten der Kernstadt sowie Todenhausen und Mellnau sowie mit dem Magistrat sind wir der Meinung, dass im Vorranggebiet VRG3105 zwischen Wetter, Todenhausen und Mellnau keine Windenergieanlagen errichtet werden dürfen. Die Windmessung, die die Stadt zusammen mit einem damaligen Investor durchgeführt hat, hat klar ergeben, dass die vom Land Hessen geforderte Mindestwindgeschwindigkeit von 5,75m/s auf 140m über Grund nicht gegeben ist.
Die Akzeptanz der Energiewende steht und fällt damit, dass die Bürger*innen die Entscheidungsprozesse der Politik und Landesverwaltung nachvollziehen können. Im Vorranggebiet VRG3105 sehen wir, dass das Regierungspräsidium den Windpark aus politischen Gründen „durchdrücken“ will, obwohl er nach dessen eigenen Regeln ungeeignet ist. Wir lehnen diese Vorrangfläche daher weiterhin ab und unterstützen die dazu bereits laufende Klage der Stadt gegen das Regierungspräsidium und das Land Hessen.
Hallo,
ich bin absoluter Naturmensch und bin viel in der weiterne Umgebung von Wetter zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs. Die Natur im Burgwald und Ihre Bewohner leigen mir sehr am Herzen.
Daher kann ich die Argumentation von Ihnen und der BI gegen den Windpark am Galgenberg und am Wollenberg nicht verstehen.
1. Windarmut: Inzwischen gibt es hochentwickelte Windgeneratoren, die speziell für den Einsatz in windärmeren Gebieten entwickelt wurden.
2. Geräuschbelastung: Auch die Geräuschentwicklung ist bei den neuesten Windgeneratoren auf ein Minimum reduziert und optimert worden. Und selbst bei alten Windkraftanlagen, wie z.B. bei Gosfelden muss man schon sehr nahe herangehen um die Wind und Laufgeräusche wahrzunehmen.
3. Optik/Beeinträchtigung des Tourismus: Wenn jemand in unserer Region Ferien macht, dann in erster Linie um zu wandern oder Fahrrad zu fahren, was man vor allem im Burgwald und in den umliegenden Flusstälern bestens tun kann. Ich galube nicht, dass sich diese Leute an ein paar Windrädern stören würde, die von den meisten Wander- und Fahrradrouten auch nicht zu sehen sind.
4: Gefährdete Tierarten/ insbesondere Vögel. Studien aus Norwegen haben gezeigt, dass sich die Unfälle zwischen Vögeln und Windrädern um 70% verringern lassen in dem man entsprechende Markierungen am den Rotorblättern anbringt.
Im endeffekt geht es doch darum, dass wir Windkraftanlagen als Grundlastversorgung benötigen, wenn wir die Klimaziele, die das Überleben von Wald, Tieren und Menschen gewährleisten, irgendwie noch erreichen wollen. Wenn jeder immer nur schreiit überall , nur nicht bei mir, dann werden wir nicht nur dieses Ziel nicht errreichen, sondern es ist die Existenz jedes Lebens gefährdet wie iwr es kennen. Wenn wir so weitermachen und jeder versucht Winkraftanlagen, großflächige Solarfelder und Trassen für die Verteilung der Energie notwendige Hochspannungsleitungen in seiner Umgebung zu verhindern, läuft uns die Zeit davon. Und mal ganz ehrlich, Ich schaue lieber auf ein paar Windräder, wie auf durch Dürre und Ungeziefer entwaldete Hügel, vertrocknete Wiesen und Felder und ausgetrocknete Moore und Gewässer, in denen dann auch keine der von Ihnen angesprochenen gefährdeten Tiere und Pflanzen eine Chance hat zu überleben.
Ihre Argumentation ist meiner Meinung unveratworlich, egoistisch und kurzsichtig.
Sehr geehrter Herr Heß, vielen Dank, dass Sie sich mit unserer Position zum Windvorranggebiet in Wetter auseinandergesetzt haben. Erlauben Sie uns, Ihre Kritik einzuordnen.
Zunächst einmal steht der Wollenberg in Sachen Windkraft nicht zur Debatte. Die Windgeschwindigkeit, die zwischen Todenhausen, Mellnau und der Kernstadt nachgemessen und testiert zu niedrig ist, wäre dort aufgrund des Höhenunterschieds vermutlich gegeben. Jedoch war es am Wollenberg der Artenschutz, der das Windgebiet zu Fall gebracht hat.
Dass auf der Fläche am Galgenberg kein nennenswerter Wind weht, ist der zentrale Grund, warum die Stadt Wetter gegen den Teilregionalplan klagt. Absolute Top-Windkraftflächen wurden von der Landesregierung aus diesem Plan herausgenommen, mitunter sogar gegen den Willen der dortigen Kommunen. Gleichzeitig schreibt das Land Hessen eine Mindestwindgeschwindigkeit gesetzlich vor, die aber am Galgenberg nachgewiesenermaßen nicht gegeben ist. Hier geht es nicht um Meinungen, dieses Ergebnis hat ein Fraunhofer-Institut bestätigt.
Das Verhalten des Regierungspräsidiums (RP) Gießen und der Regionalversammlung haben dann letztlich dazu geführt, dass alle betroffenen politischen Akteure in Wetter sich einstimmig gegen das Vorranggebiet positioniert haben (=>https://t1p.de/r7kml).
Ihre Einschätzung zum Geräuschpegel, der Optik oder der Gefährdung von Tieren sei dahingestellt – wir als Wetter SPD haben uns dazu in unserem Programm nicht geäußert. Letztlich liegt bzw. lag es beim Regierungspräsidium, diese Themen abzuwägen. Der oberste Denkmalschützer im RP hat sich seinerzeit negativ zur Windkraft vor der Burg Mellnau geäußert, letztlich hat die Planungsbehörde seinen Einwand verworfen. Inwieweit Tiere gefährdet sind, wird im Zweifel durch ein Gutachten zu klären sein, sofern sich ein Investor findet, der überhaupt so weit plant. Bisher sind deutlich mehr Investoren abgesprungen als an Bord geblieben.
Die Grundlastfähigkeit der Windkraft ist zwar kein Thema unseres Programms, doch erlauben Sie uns auch dazu einen Hinweis: Windkraftanlagen sind aktuell noch nicht grundlastfähig. Bei Anlagen an Land (hier bei uns) reden wir von 1.800 Volllaststunden, an der Küste immerhin von rund 4.000h/Jahr (=>https://t1p.de/m73cb). Und auch hier geht es nicht um unsere Meinung. Schauen Sie sich doch mal an, was im März 2023 mit dem Wind los war (=>https://t1p.de/5hu0g). Am 3.3.23 produzierten alle Windräder Deutschlands zeitweise gerade mal 3,51GW. 10 Tage später sind es in der Spitze 47,12GW. Grundlast sieht anders aus. Ohne Speichertechnologie wird man die Grundlastfähigkeit nicht erreichen können. Dass der Wind nicht immer weht, ist ebenfalls keine Meinung – das ist schlichtweg eine Flaute.
Tatsächlich grundlastfähig sind hingegen die Biogas- und die Holzhackschnitzelheizanlage. Beides haben wir bereits im Stadtgebiet, sogar inklusive Nahwärmenetz.